1965 - Personalausweis verschwunden

Im Frühjahr 1965 reiste die verstärkte A-Jugend mit zwei Mannschaften und die Kath. Mädchenjugend mit dem Bus für eine Woche in die die eingemauerte Stadt Berlin.

Die Fußballer spielte in zwei Turnieren bei den Reinickendorfer Füchsen. Die andere Zeit wurde mit Besichtigungen der wichtigsten Monumente in West-Berlin verbracht. Auch eine Besichtigung von Ost-Berlin war im Programm. Untergebracht war die große Gruppe im Gästehaus der Stadt Berlin. Wie herein in die Inselstadt, so heraus. Die Westberliner Polizei kontrollierte im Bus die ganze Gruppe durch Vorzeigen des Personalausweises, am Kontrollpunkt Dreilinden. Dann fuhr der Bus ins Niemandsland zwischen den zwei Kontrollstellen. Da tönte es aus dem hinteren Teil des Busses, Werner Staib hat seinen Ausweis nicht mehr. Also den Bus rechts ran, kritisch beäugt von der Grenzern der DDR, deren Kontrollstelle war nicht mehr allzu weit weg. Der Ausweis war also auf den ersten Blick nicht auffindbar. Also, die ganze Mannschaft aus dem Bus raus und es wurde nochmals ganz genau geschaut. Selbst die Rückbank der letzten Reihe im Bus, auf der Werner saß, wurde herausgenommen – der Ausweis könnte sich ja Richtung Motorraum bewegt haben. Es wurde bereits mit dem mitfahrenden Betreuer Norbert Gildenhard (Fitnesstrainer der Jugend) vereinbart, dass dieser mit Werner Staib zurückgeht nach West-Berlin und dort mit ihm per Flugzeug ausfliegt. Norbert hatte Verwandte in West-Berlin, die die Flugkosten auslegen könnten. Alles war vorbereitet und es wurde wieder in den Bus eingestiegen. Da kam der erlösende Aufschrei: „Der Ausweis ist gefunden!“ Wo war er? Werner hatte nach der Westberliner Kontrolle seinen Ausweis in die Socke geschoben, damit er ihn bei den DDR-Grenzern gleich wieder hat und konnte sich nicht mehr daran erinnern. Die Befragung über unseren Aufenthalt im Niemandsland durch die DDR-Grenzer war peinlichst – letztlich durften wir nach ebenso peinlicher Kontrolle weiterfahren, die DDR durchqueren und gelangten wohlbehalten in Bühl an.

Quelle: Dieter Dziellak